28. Oktober 2025

Ausbildung Justizvollzug

Feierliche Ernennung in Güstrow – Nachwuchs dringend gesucht

  • Foto: BSBD MV
    Die Ausbildungslehrgänge AVD 2/2023 und 2/2025.jpg
  • Grußwort der Justizministerin Jacqueline Bernhardt
  • Foto: BSBD MV Grußwort der stellvertretenden Leiterin Abteilung 2 im JM, Gloria Arndt

Güstrow, 30. September 2025. In der Bildungsstätte Justizvollzug in Güstrow fand am Dienstag die feierliche Ernennung der neuen Anwärterinnen und Anwärter für den Justizvollzugsdienst statt.

In einem würdigen Rahmen wurden 9 von 20 möglichen Anwärterinnen und Anwärtern des Ausbildungslehrgang AVD 2/2023 in das Beamtenverhältnis auf Probe

sowie für den Ausbildungslehrgang AVD 2/2025 18 von 20 in das Beamtenverhältnis auf Widerruf vereidigt.

Trotz des feierlichen Anlasses zeigte sich einmal mehr die angespannte Personalsituation im Justizvollzug. Obwohl für den ab Oktober beginnenden Ausbildungslehrgang AVD 2/2025, bei 231 Bewerbungen eingegangenen Bewerbungen, 28 geeignete Bewerberinnen und Bewerber gefunden werden konnten, blieb ein Teil der Ausbildungsplätze unbesetzt. Gründe dafür liegen nicht nur im demografischen Wandel, sondern auch in den weiterhin herausfordernden Arbeitsbedingungen im Vollzugsdienst.

Jede neue Kollegin und jeder neue Kollege ist ein wichtiger Schritt, um die Arbeit in unseren Anstalten aufrechtzuerhalten, aber die Zahlen zeigen deutlich, dass wir noch weit von einer echten Entlastung entfernt sind.

Der Justizvollzug kämpft seit Jahren mit Personalmangel und unbesetzten Stellen. Viele erfahrene Beschäftigte gehen in den kommenden Jahren in den Ruhestand, während der Nachwuchs nur zögerlich nachrückt. Hinzu kommen hohe Belastungen im Dienst, welche die Attraktivität des Berufs mindern.

Die Gewerkschaft fordert deshalb nachhaltige Maßnahmen zur Nachwuchsgewinnung, bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Wertschätzung für die Beschäftigten. Der Justizvollzug ist ein zentraler Bestandteil der öffentlichen Sicherheit. Ohne ausreichend Personal kann diese wichtige Aufgabe nicht dauerhaft gewährleistet werden, so die klare Botschaft.

Trotz der Herausforderungen stand der Tag in Güstrow im Zeichen der Freude und des Stolzes. Die neuen Beamtinnen und Beamten wurden von Ausbildern, Angehörigen und Kollegen herzlich begrüßt – mit dem Wunsch, dass sie motiviert und engagiert ihren Dienst antreten.

“Wir wünschen allen neuen Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg und Durchhaltevermögen – und hoffen zugleich, dass die Politik endlich handelt, um den Justizvollzug personell zu stärken.”


Ronny Oberländer